3 gute Gründe für emotionale Selbstführung

21. Juli 2015

Inzwischen steht fest: Emotionen bestimmen unser Erleben und Verhalten. Den Homo oeconomicus, den rein vernunftmäßig Handelnden, gibt es nicht. Es kann ihn nicht geben, weil unser Gehirn den Emotionen eine bestimmende Rolle einräumt. Ohne dass wir das merken. Unsere Ratio ist viel langsamer und überzeugt uns weniger als unsere Gefühle. Und die speisen sich aus allen mit Emotionen verbundenen Erfahrungen, die wir im Lauf unseres Lebens gemacht haben.

Wir sind wie ein Eisberg: Sechs Siebtel unseres inneren Erlebens ist „unter Wasser“, das heißt unbewusst. Dieses emotionale Erfahrungsgedächtnis steuert unsere Entscheidungen, denn Gefühle haben mehr Gewicht als Gedanken. Wenn beide in verschiedene Richtungen wollen, haben wir ein Problem. Dieser innere Stress kann krank machen.

Hier sind drei gute Gründe für emotionale Selbstführung:

1. Sie sind kein Spielball der eigenen Gefühle mehr.

Wenn Sie Ihre Emotionen besser kennen und verstehen, werden Sie von Ihnen nicht willkürlich bestimmt. Sondern Sie können sie steuern. Wenn Sie die einzelnen Instrumentalisten in Ihrem inneren Orchester kennen und wertschätzen, können Sie sie als Dirigent führen. Sinfonie statt Kakophonie. Das gibt Ihnen innere Stärke und äußere Überzeugungskraft.

2. Sie kommen in Beziehungen besser klar.

Je mehr Sie über sich selbst wissen, desto förderlicher können Sie Ihre Arbeits- und privaten Beziehungen gestalten. Lernen Sie Ihre „emotionalen Knöpfe“ kennen: Wenn Sie wissen, welchen von diesen jemand nur drücken muss, damit Sie explodieren oder sich schlecht fühlen, dann fangen Sie an, die Regie zu übernehmen. Sie verstehen, was mit Ihnen geschieht und sind in der Lage, Ihr Verhalten proaktiv zu steuern. Sie gewinnen an innerer und äußerer Klarheit und Souveränität. Das nimmt Ihr Gegenüber wahr und handelt dementsprechend anders. Konflikte werden so entschärft und leichter gelöst.

3. Sie sind leistungsfähiger.

Unklarheit bindet Energie und Leistungskraft. Das gilt auch und gerade für Ihr Innenleben. Klären Sie Ihre Landkarte der Emotionen und deren Wirkungen und Wechselwirkungen. Sie werden eindeutiger und zielgerichteter handeln, ohne die vorherigen Reibungsverluste. Diese eingesparte Energie können Sie in Produktivität ummünzen.  

Beginnen Sie, sich emotional selbst zu führen. Freunden Sie sich mit Ihren Gefühlen an, um mit ihnen an einem Strang zu ziehen.

Karin Dölla-Höhfeld, www.doella-hoehfeld.de, 07/15