Selbstführung: Kennen Sie das Bild Ihres Lebens?

03. März 2015

Suchen Sie sich für diese kleine Vorstellungsübung einen ruhigen Ort und nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit - genügend Zeit, nur für Sie. Schauen Sie, dass nichts und niemand Sie stört. Sie haben jetzt einen wertvollen Termin mit sich selbst.  

Stellen Sie sich vor, Ihr Leben ist ein Gemälde – ein Bild mit vielen Farben, Formen, Facetten. Vieles ist schon da - manches wunderschön, anderes weniger -, und es ist noch nicht fertig, und das sieht man auch: Einige Dinge sind nur skizziert oder angedeutet, schwarzweiß statt bunt, sie sind noch nicht passend zum restlichen Bild, und manches fehlt vielleicht sogar ganz. Dort ist jeweils eine Lücke, die wartet, gefüllt zu werden.

Und dann schauen Sie, ob Sie sich einen Rahmen vorstellen können, der das Gemälde einfasst. Wie sieht er aus? Schlicht oder verziert, weiß oder grau oder golden? Breit oder schmal? Hebt er das Bild hervor oder fällt vor allem er ins Auge? Passt er zum Gemälde? Gefällt er Ihnen? Engt er ein oder gibt er Raum? Schmückt er das Bild oder wertet er es ab?

Jetzt können Sie Ihre Vorstellungskraft schweifen lassen: Was gefällt mir außerordentlich gut an dem Gemälde, was will ich auf alle Fälle darauf behalten? Was möchte ich eher verändern, übermalen, neu machen? Und was wünsche ich mir noch hinzu, was soll wo noch hineingemalt werden, und wie? Vielleicht kommen Ihnen konkrete Dinge in den Sinn, wie mehr Ruhe, mehr Zeit, ein Hobby, eine Beziehung oder ein anderes berufliches Umfeld...   

Und dann: Wie will ich den Rahmen haben? Sollte er größer sein, mir mehr Weite und Möglichkeiten geben, sodass ich das Bild nach außen erweitern kann? Oder soll er eher kleiner werden, mehr Sicherheit und Überschaubarkeit bieten, damit ich mich nicht überfordert fühle? Vielleicht wird auch hier etwas konkret und fassbar für Sie.

Abschließend können Sie sich einladen, dankbar anzuerkennen, was Sie alles auf dem Bild Ihres Lebens haben. Und was Sie daran verwandeln können, am Bild und Rahmen. Und beobachten Sie sich mal, ob vielleicht Freude darüber in Ihnen aufsteigt – das kann nämlich gut sein. ;-)

Karin Dölla-Höhfeld www.doella-hoehfeld.de 03/15